Erster Lotse-Fachtag 2025: Hochfunktionale Depression im Fokus

Am 13. März 2025 fand im Kossehof in Meppen der erste Lotse-Fachtag statt, der sich mit dem Thema „Hochfunktionale Depression“ beschäftigte. Die Veranstaltung zog ein Fachpublikum an und bot nicht nur wertvolle Informationen, sondern auch eine Plattform für den Austausch zu einem Thema, das oft im Schatten anderer psychischer Erkrankungen steht.

Hochfunktionale Depression: Eine versteckte Belastung

Das zentrale Thema des Fachtages war die hochfunktionale Depression, die vor allem durch die scheinbare Diskrepanz zwischen äußerlichem Erfolg und innerer Leere gekennzeichnet ist. Betroffene zeigen oft eine hohe Leistungsfähigkeit, während sie gleichzeitig unter Erschöpfung, Energiemangel und einem geringen Selbstwertgefühl leiden. Soziale Rückzugstendenzen und eine zunehmende Selbstvernachlässigung sind weitere Merkmale dieser Erkrankung. Die hochfunktionale Depression endet meist erst dann, wenn der äußere Erfolgsdruck nachlässt, was oft zu einem dramatischen Zusammenbruch führt.

Vortrag von Dr. Michelle Hildebrandt: Neue Einblicke und Perspektiven

Der Höhepunkt der Veranstaltung war der umfangreiche Vortrag von Dr. Michelle Hildebrandt, die nicht nur ihre Expertise zu hochfunktionaler Depression teilte, sondern auch ihr neues Buch zu diesem Thema vorstellte. Dr. Hildebrandt beleuchtete die komplexen psychischen Prozesse, die hinter dieser Erkrankung stehen, und bot den Teilnehmer:innen neue Perspektiven auf die Diagnose und Behandlung. Ihre Ausführungen stießen auf reges Interesse und lieferten wertvolle Impulse für die Arbeit mit Betroffenen.

Der Lotse e.V. und seine Vision

Der Lotse e.V. verfolgt mit seiner Arbeit das Ziel, Fortbildungsmaßnahmen zu schaffen, die das Bewusstsein für psychische Erkrankungen in der Gesellschaft stärken. „Unser Leitbild ist es, psychische Erkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken“, betonte Herr Wilken, der die Veranstaltung mit viel Engagement organisierte und moderierte. Der Fachtag selbst war ein voller Erfolg und erhielt durchweg positives Feedback von den Teilnehmenden, die besonders die gute Atmosphäre und den fachlich fundierten Austausch schätzten.

Studiengang „Multiprofessionelle Gesundheits- und Sozialversorgung“

Neben dem Vortrag über hochfunktionale Depression wurde auch der Studiengang „Multiprofessionelle Gesundheits- und Sozialversorgung“ am Campus Lingen durch Herrn Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer vorgestellt. Dieser innovative Studiengang zielt darauf ab, Fachkräfte aus verschiedenen Disziplinen gezielt auf die Herausforderungen im Bereich der Gesundheits- und Sozialversorgung vorzubereiten und ihre Zusammenarbeit zu fördern.

Abschließende offene Fragerunde

Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Hildebrandt hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fragen in einer offenen Runde zu stellen. Dies trug dazu bei, das Thema weiter zu vertiefen und einen direkten Austausch zwischen der Expertin und den Anwesenden zu ermöglichen.

Fazit: Eine gelungene Veranstaltung

Der erste Lotse-Fachtag war eine gelungene Veranstaltung, die nicht nur ein relevantes Thema aufgriff, sondern auch die Bedeutung der psychosozialen Fortbildung und des interdisziplinären Dialogs hervorhob. Die positive Resonanz der Teilnehmenden und die ausgezeichnete Organisation machten den Tag zu einem gelungenen Auftakt für zukünftige Fachtage des Lotse e.V.

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