Pädagogisches Rollenspiel – neues Gruppenangebot des Lotse e. V. in Papenburg und Meppen
von Kerstin Lüken
In diesem Herbst haben wir in der Tagesstätte in Papenburg das pädagogische Rollenspiel als neues wöchentliches Gruppenangebot installiert. Von den Tellnehmer/innen wird dieses Angebot gut genutzt und alle sind aktiv dabei.
Auch in Meppen sind wir im Übergangswohnheim mit einem monatlichen Rollenspielangebot gestartet, an denen die Heimbewohner/innen teilnehmen können, um Fragen und Situationen im sozialen Kontext für sich zu klären.
Zu Beginn wurden wir wiederholt gefragt, was pädagogisches Rollenspiel denn eigentlich bedeutet? Ist das so etwas wie Theater spielen? Oder ist das eine Therapie?
Rollenspiel hat auch mit Spielen und Kreativität zu tun. Beim Rollenspiel geht es aber um konkrete Alltagssituationen, in denen wir nicht so genau wissen, wie wir uns verhalten sollen.
Beispiele:
- Wie baue ich Kontakte zu anderen Menschen auf?
- Wie schaffe ich es, mein Gefühl von Schüchternheit und sozialen Ängsten zu überwinden?
- Wie wirke ich auf andere?
- Wie geht es meiner Familie, meinen Freunden, meinen Kollegen im Kontakt mit mir?
- Wie kann ich mich bei Konflikten mit Anderen verhalten?
- Wie schaffe ich es, höflich, aber selbstbewusst „nein“ zu sagen?
- Wie präsentiere ich mich, z. B. Vorstellungsgespräch, Arbeit…?
Im pädagogischen Rollenspiel stellen wir konkrete Alltagssituationen, in denen wir nicht weiter wissen, praktisch nach. Im zweiten Schritt erarbeiten und testen wir mit der gesamten Gruppe Lösungswege, um auf eine neue Art und Weise mit der schwierigen Situation umzugehen.
Durch das Ausprobieren gewinnt der Teilnehmer/die Teilnehmerin Routine und Sicherheit. Es fällt ihm/ihr leichter, diese neuen Ideen in den Alltag umzusetzen.
Das pädagogische Rollenspiel zielt somit auf die Verbesserung der eigenen sozialen Handlungskompetenzen ab.