Verein zur Hilfe seelisch Erkrankter im Emsland e.V.

Einblick in die Arbeit der APP


von Marion Eckelt (Fachkraft APP)

Mitten im Leben erkrankte Herr T. so schwer, dass er plötzlich aus dem Arbeitsleben gerissen wurde. In der Folgezeit kamen weitere Erkrankungen hinzu und Herr T. entwickelte eine schwere Depression. Die körperlichen und psychischen Beschwerden waren so schwerwiegend, dass es Herrn T. nicht mehr möglich war, in seinen Beruf zurückzukehren.

Herr T. wurde von seiner Familie sehr unterstützt, auch fachärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nach einer stationären Behandlung verbesserte sich endlich die Situation von Herrn T. und er konnte mit der Depression besser umgehen. Die behandelnde Psychiaterin verschrieb Herrn T. ambulante psychiatrische Pflege (APP), damit eine Stabilität zu Hause gewährleistet war.

Zu Beginn der ambulanten psychiatrischen Versorgung war Herr T. sehr skeptisch und glaubte nicht an einen Erfolg. Am Anfang der Zusammenarbeit mit Herr T. war es daher wichtig, eine tragfähige professionelle Beziehung aufzubauen. Darauf konnte sich Herr T. gut einlassen und wurde in den Gesprächen zunehmend offener. Gemeinsam wurden individuelle Lösungsstrategien entwickelt, die nachhaltig wirkten; z. B. hinderten unterschiedliche psychische Gefühlszustände Herrn T. am Verlassen des Hauses. Kleinschrittige persönliche Zielvereinbarungen führten zum Abbau der Einschränkung.

In der ambulanten psychiatrischen Pflege ist das Einbeziehen aller Familien-mitglieder eine wichtige Voraussetzung zum gegenseitigen Verständnis und Annahme der Situation. Ein individueller Krisenplan wurde deshalb gemeinsam mit der Familie erarbeitet und bot Handlungssicherheit für Herrn T. und sein Umfeld.

Rückblickend ist Herr T. froh, die APP in Anspruch genommen zu haben. Inzwischen ist es ihm gelungen, wieder eine leichte Tätigkeit aufzunehmen.