Artworks
von Kerstin Lüken und Maike
In jedem von uns stecken verborgene Talente, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. So war es auch bei Maike (23 Jahre). Sie wohnt seit 2 Jahren in der Wohngruppe in Papenburg. In der Zeit bei uns hat sie das Zeichnen neu für sich entdeckt. Wir haben Maike interviewt und einiges erfahren. Artworks ist übrigens der Name von Maikes Kunstmappe.
„Maike, wann kam die Idee zu diesem Hobby?“
„Eigentlich habe ich schon als Kind viel mit meinem Vater zusammen gemalt und gezeichnet. Da ich früher viele Comics gelesen habe, fing ich an, meine eigenen zu erstellen. Später hatte icheinfach keinen freien Kopf mehr fürs Malen und so habe ich es immer mehr schleifen lassen.
Vor etwas mehr als einem Jahr hat mich unsere Ergotherapeutin dann wieder ans Malen gebracht. Zuerst haben wir gemeinsam die Technik Dot – Painting ausprobiert. Dabei wird eine Figur komplett gepunktet.
Irgendwann hatte ich die Idee, Portraits zu zeichnen, wobei ich mir total unsicher war, ob es mir tatsächlich gelingt.
Ich fing mit einem kleinen Bleistiftstummel an, bekannte Gesichter zu zeichnen. Das war gar nicht so einfach, die Personen so zu zeichnen, wie sie in Wirklichkeit aussehen. Aber der Ehrgeiz und der Spaß am Zeichnen hatten mich gepackt. Und irgendwann hatte ich die Technik raus. Ich habe mittlerweile 40 Bilder gezeichnet und an meiner Technik gefeilt. Außerdem habe ich mir eine Sammlung unterschiedlicher Bleistifte angeschafft. Der einzelne Stummel reichte nicht mehr. Das Zeichnen macht mir weiterhin total viel Spaß und es ist auch ein Stückchen Entspannung für mich.“
„Wie reagieren deine Mitmenschen auf deine Zeichnungen?“
„Die Leute, denen ich meine Bilder gezeigt habe, waren total begeistert, was mich erst einmal total verunsichert hat, weil ich diese Reaktion gar nicht vermutet habe.
Häufig werde ich auch gefragt, wie lange ich für eine Zeichnung brauche. Ich vermute ungefähr 10 Stunden. So ganz genau weiß ich das gar nicht, weil ich die Zeit übers Malen vergesse.“
„Was ist dein aktuelles Projekt?“
„Momentan zeichne ich die Band „End of Green“. Wahrscheinlich kennt kaum jemand diese Band. Es ist auf jeden Fall meine Lieblingsband. Ich denke, ich werde sie in meinem Zimmer aufhängen, wenn ich alle Bandmitglieder fertig habe.“